Die Werke des Künstlers
Eduardo Arroyo Rodríguez (* 26. Februar 1937 in Madrid) ist ein spanischer Maler, Bildhauer und Grafiker. Er betätigt sich auch als Journalist, Schriftsteller, Bühnenbildner und Kostümbildner.
Zunächst war Eduardo Arroyo in Madrid als Journalist tätig, verließ Spanien aber 1958 aufgrund seiner prinzipiellen Verachtung des Regimes Francisco Francos (den sich damit auf seine alten Tage abfindenden Salvador Dalí bezeichnete Arroyo später als „Hure“). Er siedelte sich in Paris an und wendete sich als Autodidakt der Malerei zu. 1960 folgten drei frei finanzierte Studienreisen nach Italien. 1963 wird er Mitglied der jungen Künstlervereinigung dem Komitee “Salon de la Jeune Peinture” und hatte Kontakt zu Gérald Gissiot-Talabot, Antonio Recalcati, Francis Biras, Gilles Aillaud und mit dem spanischen alten Meister Joan Miró. 1963 wurde in der Madrider Galerie Biosca seine Ausstellung zunächst aus politischen Gründen zensiert und schließlich geschlossen. 1964 gelang ihm im Rahmen einer ersten wichtigen Ausstellung der Durchbruch, es folgten über 20 Jahre großen kritischen Erfolges als Maler mit hoher Wertschätzung auf dem Kunstmarkt.
1968 zog er nach Mailand um und 1969 beginnt dort die erfolgreiche künstlerische Zusammenarbeit mit dem Intendanten Klaus Michael Grüber. Arroyo gestaltete die Bühnenbilder zu dessen Inszenierungen Off Limits von Arthur Adamov im Piccolo Teatro in Mailand, übernahm die Ausgestaltung Alban Bergs Oper Woyzeck an der Bremer Oper und Bertolt Brechts Im Dickicht der Städte in Frankfurt am Main. 1971 machte er in New York Bekanntschaft mit Saul Steinberg. 1973 kehrte er nach Paris zurück und unterhielt ein Atelier in “La Ruche”. In Paris begegnete er dem führenden Galeristen Karl Flinker. 1974 wurde er zum Jury-Mitglied der Biennale in Venedig berufen und stattete zu Stücken die Klaus Michael Grüber inszenierte in Berlin, Chaillot und Paris Bühnenbilder aus.
Eduardo Arroyo wurde 1974 in Valencia inhaftiert und aus Spanien ausgewiesen. Er verlor seine spanische Staatsbürgerschaft erhielt aber in Frankreich seine Anerkennung als politischer Flüchtling. 1975 bis 1976 verbrachte Arroyo mit einem DAAD-Stipendium in West-Berlin.
1976 kehrte Arroyo nach Francos Tod nach Spanien zurück und wurde offiziell mit einer großen Retrospektive geehrt. Er erhielt seine spanische Staatsbürgerschaft wieder zurück. Nun übernahm er auch in Spanien die Bühnendekorationen zu Inszenierungen von Klaus Michael Grüber wie El arquitecto y el emperador de Asiria von Fernando Arrabal in Barcelona. 1977 war Eduardo Arroyo Teilnehmer der Documenta 6 in Kassel in der Abteilung Zeichnung. 1983 wurde Eduardo Arroyo mit dem Großen National-Preis für Malerei in Spanien ausgezeichnet. Arroyos Theaterstück Bantam wurde 1986 durch seine Freunde Grüber – für die Regie –, Aillaud und Antonio Recalcati – für Bühnenbild und Kostüme – am Bayerischen Staatsschauspiel (Residenztheater) in München mit großem Erfolg uraufgeführt. 1995 repräsentiert Arroyo gemeinsam mit dem Bildhauer Andreu Alfaro bei der 46. Biennale von Venedig Spanien.
Stilistisch stehen Arroyos meist ironische, farbenfrohe Werke an der Kreuzung zwischen den Strömungen Nouvelle Figuration bzw. Figuration narrative und Pop Art. Charakteristisch für seine Darstellungen ist die generelle Abwesenheit von räumlicher Tiefe und die Verflachung der Perspektive.
Werke im öffentlichen Besitz
Centre Georges Pompidou, París
Museum of Modern Art, New York City
Museo Reina Sofía, Madrid
Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C.
Museo de Bellas Artes de Bilbao, Bilbao
Caixa Galicia Foundation, Vigo, Spanien
Fundació Suñol, Barcelona
Lille Metropole Musee d’Art Moderne, Villeneuve-d’Ascq
Museo Patio Herreriano de Valladolid, Valladolid, Spanien
Museu Serralves, Porto, Portugal
National-Galerie, Berlin
Platz Jean Achard: Wand-Gemälde von 1982
Staats-Galerie Moderner Kunst in München